Fachstelle Glücksspielsucht feiert Jubiläum

Suchtberatung und Therapie

Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) hat bayernweit seit 2008 an 22 Suchtberatungsstellen 24 spezialisierte Fachstellen für die Beratung von Personen mit Glücksspielproblemen und ihre Angehörigen eingerichtet.

Eine dieser Fachstellen für Glücksspielsucht wurde 2008 bei uns implementiert und feiert nun ihr 15-jähriges Bestehen.

Zu Beginn lag der Fokus der Stelle auf dem Aufbau, der Netzwerkarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Klienten Akquise und Prävention. Über die Jahre hinweg verlagerte er sich zusehends auf den Schwerpunkt Beratung und Behandlung von Betroffenen und Angehörigen. Auch eine Therapiegruppe für Betroffene wird nach Bedarf angeboten.

Vor einigen Jahren bekam die Beratungsstelle auch die offizielle Zulassung für die ambulante Rehabilitation Glückspielsucht.
Seit zwei Jahren besteht zudem die Möglichkeit, spontan oder auch mit Termin über die Online-Plattform Playchange Feedback und Hilfe zu finden. Daneben gibt es die Smartphone-App PlayOff für Betroffene, die ihr Spielen entweder kontrolliert fortsetzen oder ganz aufhören wollen.

Auf Gamblerkid.com wird außerdem eine anonyme Online-Chat-Beratung für Kinder und Jugendliche aus glücksspielbelasteten Familien angeboten.
Die bayernweit fachliche Begleitung und Unterstützung der Beratungsstellen für Glücksspielsucht durch die LSG mit Kooperationstreffen, Supervision und Fortbildungsangeboten sowie im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Materialien wird von den Beraterinnen der Fachstelle als sehr bereichernd erlebt.

Die Arbeit ist und bleibt auch nach 15 Jahren spannend und berührend.



Ein Glückspiel ist: wenn man Geld einsetzt, um teilzunehmen und das Ergebnis vom Zufall abhängt.
Beispiele hierfür sind Geldspielautomaten, Poker, Roulette, Black Jack, Sportwetten, Lotto oder Rubbellose.
Als besonders gefährlich erweisen sich aufgrund der permanenten Verfügbarkeit und struktureller Charakteristika Online-Glücksspiele.
Bayern hat eine geschätzte Anzahl von 32.000 Personen mit pathologischem und geschätzten 34.000 Personen, bei denen ein problematisches Spielverhalten vorliegt.
Es ist davon auszugehen, dass pro erkrankter Person mit einer Störung durch Glücksspielen weitere sechs bis 15 Personen ebenfalls von den Folgen betroffen sind.


Diagnosekriterien nach ICD 10

  • Mehrere Glücksspielaktivitäten in einem Zeitraum von mindestens zwölf Monaten
  • Das Glücksspielen wird fortgesetzt, obwohl es zu Problemen und belastenden Gefühlen führt
  • Betroffene sind kaum dazu in der Lage, das Glücksspielen zu unterbrechen bzw. zu kontrollieren. Häufig besteht ein starkes Verlangen, erneut zu spielen.
  • Andauernde Gedanken an Glücksspiele oder damit zusammenhängende Ereignisse